Warum ein Journal dein Leben verändert – Meine Morgenroutine Teil 4/4

Vor mehreren Monaten, ziemlich genau zur Zeit meines Urlaubs auf Hawaii, habe ich wieder angefangen, täglich Stift und Papier zu verwenden. So wie früher in der Schule. Ja, du hast richtig gelesen: echtes Papier. Und einen Stift. Einen ganz realen. Ich schreibe per Hand etwas auf. Verrückt, oder?

Was das Schreiben angeht, bin ich altmodisch. Und wie ich zumindest finde, auch aus guten Gründen.

Eine erschreckende Erkenntnis

Vor Kurzem habe ich mein erstes vollgeschriebenes Journal durchgeblättert und dabei etwas Verblüffendes festgestellt. Ich übertreibe zwar manchmal, aber diesmal nicht. Denn es ist alles, was ich darin aufgeschrieben habe, das ich tun oder verändern wollte – ohne Ausnahme – „wahr geworden“.

An dieser Stelle ein wichtiger Punkt: Ich glaube nicht, dass mein Leben ein Märchen ist und per Zufall und durch ganz viel Hoffen alles so gekommen ist, wie ich es mir gewünscht habe. 

Ich rede auch nicht von Zielen, die die Welt verändern sollten oder Krebs heilen. In meinem Journal standen Dinge wie… gesünder essen, mehr Zeit in der Natur verbringen, meine eigenen Werte besser vertreten und für mich selbst einstehen lernen, eine Vision entwickeln und mehr.

Durch das Aufschreiben haben sich meine Ziele und Wünsche weiter vor in mein Bewusstsein gedrängt. Einmal auf Papier geboren, setzen sich beinah magische Prozesse in Kraft, mit denen wir unseren Träumen fast intuitiv näher kommen.

Was ist Journaling?

Bei den Worten „Journal“ oder „Journaling“ denken wahrscheinlich viele an ein 12-jähriges Mädchen, das zu Hause auf ihrem Bett sitzt und still und heimlich in ihr kitschiges rosa Tagebuch mit Schloss schreibt.

Der Unterschied von einem Journal zum Tagebuch liegt darin, dass wir uns beim Journaling auf die wichtigen und positiven Dinge konzentrieren. Es geht nicht darum, unser Tagesgeschehen eins zu eins wiederzugeben, sondern:

  • unsere Perspektive in eine Positive zu verändern,
  • den Fokus auf die bereits bestehende Fülle in unserem Leben sowie auf unsere Stärken und Ziele zu richten,
  • mehr Bewusstsein und Klarheit zu schaffen und
  • uns selbst zu reflektieren.

Wenn wir Gedanken auf Papier bringen, werden sie real. Sie lassen uns dann nicht mehr los. Und das ist gut so. Denn das Universum arbeitet uns zu. Durch das Aufschreiben erteilen wir ihm eine Art Auftrag und es ergeben sich plötzlich Möglichkeiten und Chancen, die wir so nicht geahnt hätten.

Meine Journaling-Routine

Für mich ist das Journaln mittlerweile ein fester Bestandteil meiner Morgenroutine geworden. Es animiert mich täglich, nach innen zu schauen, meine Erkenntnisse aufzuschreiben und mir die sechs folgenden wertvollen Fragen zu beantworten:

1. Was habe ich Gutes getan?
2. Was habe ich gelernt?
3. Was war mein Erfolgserlebnis?
4. Wofür bin ich gerade besonders dankbar?
5. Wie kann ich heute a) mir selbst und b) jemand anderem eine Freude machen?
6. Was habe ich für mein Ziel getan?

Natürlich gebe ich zu, dass ich mich an manchen Tagen auch mal von mir selbst unter Druck gesetzt fühle, auf eine möglichst erleuchtete Antwort zu kommen. Oder hin und wieder ertappe ich mich dabei, wie meine Hand zwar den Stift führt, mein Herz aber abgeschaltet hat.

Eine gute Frage erkennt man daran, dass ihre Antwort schwer zu finden ist.

Ich empfehle trotzdem – oder gerade deshalb – dir täglich diese oder ähnliche Fragen schriftlich zu beantworten. Warum? Weil du mehr Aufmerksamkeit erlangen wirst, für die bescheidenen Dinge im Leben und für die noch so kleinen, „nicht nennenswerten“ Erfolge, die du täglich hast.

Schon Der kleine Prinz wusste: „Ein Ziel ohne Plan ist nur ein Wunsch.“

Wenn du für dein Ziel noch keinen Plan hast, warum nicht Gott oder dem Universum die Führung überlassen und darauf vertrauen, dass sich Wege für dich auftun werden? Alles was du tun musst, um den Prozess in Gang zu setzen, ist, mit dem Journaln anzufangen oder ein Vision Board zu erstellen (am besten beides ?) und zu lernen, dir und dem Leben zu vertrauen.

Die Macht der Gewohnheit

Natürlich habe ich auch eine Weile gebraucht, bis ich mir das Journaling als tägliche Routine angewöhnt habe. Wie mit allen neuen Gewohnheiten kann es anfangs schwer sein, sie aufrechtzuerhalten. Man sagt, dass eine Veränderung 21 Tage lang durchgehalten werden muss, bis sie zur festen Routine wird. Probiere es doch also mal für 3 Wochen aus.

Je öfter du journalst, desto mehr richtet sich dein Unterbewusstsein auf all die Fülle in deinem Leben aus und desto mehr Fülle ziehst du wiederum an.

Tipp: Formuliere deine Ziele in der Gegenwart, also so, als wären sie bereits real. Hier ein Beispiel: „Ich lebe in meiner Traumwohnung am Gardasee und habe einen wunderschönen Balkon mit Seeblick.“

Don’t be so hard on yourself

Ja, du gehst vielleicht Baby Steps – aber was zählt ist, dass du vorwärts kommst! Egal mit welcher Geschwindigkeit. Natürlich wirst du auch mal einen Rückschritt machen. Aber aus diesem kannst du lernen und wachsen. Meistens folgt darauf wieder ein Dreifachschritt nach vorne.

Du solltest dich feiern! Dich für deine Erfolge anerkennen! Für alles, was du in deinem Leben und an deinem Tag heute schon gemeistert hast.

Wir alle sind wertvoll und haben schon Dinge erlebt oder durchgestanden, von denen andere etwas lernen können. Wenn du einmal auf deinen Weg bis hierher zurückblickst – was siehst du da alles, das du schon geschafft hast? Du bist heute hier und du darfst stolz auf dich sein.

Die Erfolgserlebnisse, die du in dein Journal schreibst, können noch so klein und unbedeutend erscheinen. Sei es nur, dass du es heute Morgen aus dem Bett geschafft hast, obwohl du eigentlich gerne den Tag durchgeschlafen hättest.

Sieh auch das als einen Erfolg! Sei nicht so hart zu dir selbst und erkenne dich auch für die mikroskopischen Schritte an, die du täglich gehst.

Je mehr du lernst, dich selbst anzuerkennen, desto größer und motivierter werden auch deine Schritte und Du als Person.

Die „richtigen“ Fragen

Ein Journal hilft dir dabei, deine Entwicklung zu verfolgen und Fortschritte, Rückschritte, Blockaden und Erleuchtungen erkennen zu können.

Es bringt dich auch dir selbst näher, weil du lernst, zu reflektieren, dankbar zu sein und dein Herz zu öffnen – für die Liebe, für dich selbst und für deine Mitmenschen. Nur 15 Minuten am Tag, die du mit journaln verbringst, lassen dich liebevoller und ehrlicher auf dich und andere schauen.

Das Leben lädt uns immer wieder zum Fragen ein. Aber nur die richtigen Fragen führen zu Antworten, die unser Leben bereichern. Welche richtig sind, das ist für jeden verschieden. Gerne kannst du meine täglichen sechs Fragen als Inspiration nutzen, dir eigene für dich passende überlegen, oder sie dir einfach abschauen. ?

Meine tägliche Journaling-Routine

Tägliches Journaln wird dein Leben in jedem Fall positiv beeinflussen. Falls du es mal nicht schaffen solltest, ist das völlig okay. Dich selbst unter Druck zu setzen, wäre sicher nicht hilfreich. Gib dir Zeit, dich an Veränderungen zu gewöhnen und bleib einfach dran. Denn am Ende sind es vor allem die kleinen Gewohnheiten, die unsere Lebensqualität ausmachen.

Mein Traum ist es, mein ganz eigenes Journal zu erschaffen und in die Welt zu bringen, sodass es Menschen inspiriert und wieder zum Schreiben animiert.

Let’s dream big together! Was ist dein Ziel für die Zukunft?

Ich wünsche dir das Beste auf deinem Weg und freue mich, dich ein Stück dabei begleiten zu dürfen. ?

Deine Alica


PS:
 Falls mein Artikel dich dazu inspirieren konnte, auch mit dem Journaln anzufangen, fragst du dich jetzt vielleicht, wo du ein schönes Journal herbekommst. Ich benutze zur Zeit das Rise Up & Shine Journal* von der wunderbaren Laura Malina Seiler. Als Nächstes möchte ich das 6-Minuten-Tagebuch ausprobieren, von dem ich auch schon sehr viel Gutes gehört habe. Vielleicht hast du auch eine Empfehlung für mich?

Hierbei handelt es sich nicht um eine bezahlte Produktplatzierung. Kommt über meinen Link ein Einkauf zustande, erhalte ich dafür eine kleine Provision – ohne dass sich der Kaufpreis für dich ändert. So kannst du mich und meinen Blog unterstützen. Ich empfehle grundsätzlich nur, wovon ich selbst begeistert bin. Wo du aber kaufst, bleibt natürlich ganz allein dir überlassen. ?

5 Kommentare

  1. Mariella Antoní sagt:

    Liebe Alica,
    ich habe mir schon häufiger die Frage gestellt, warum Menschen Tagebuch schreiben, richtig dafür begeistern konnte ich mich nie. Die Idee ein eigenes „Journal“ zu schreiben, ist durch deinen Beitrag nun aber wirklich eine Option, die ich interessant und sinnvoll finde. Danke für deine Worte und Energie, ich warte schon ganz gespannt auf deinen nächsten Artikel ❤️

    1. Alica Preetz sagt:

      Vielen Dank für deinen Kommentar! ☺️ Ich freue mich riesig, dass ich dir die Idee des Journalns ein bisschen schmackhafter machen konnte ❤️✨

  2. Jan Kroll sagt:

    Hi,
    also ich finde “Journaln” bzw. auch Tagebuch oder “Wochenbuch” zu schreiben oder wie auch immer die Einteilung sein mag sehr wichtig. Es gibt einem die Chance Gegebenheiten und Situationen zu reflektieren oder einfach schöne Momente in seinen eigenen Worten festzuhalten, die man z.B. auf Fotos nicht so einfach einfangen kann. Ich würde jeder Person den Tipp geben, dass man beim Schreiben ausschließlich auf sein Herz hören und sich selbst nicht zu sehr für sein Handeln verurteilen sollte. Umso wichtiger ist es glaube ich, seine Träume und Hoffnungen für die Zukunft festzuhalten und sich selbst daran zu erinnern, wie wichtig diese Ziele für einen persönlich sind. ?

    1. Alica Preetz sagt:

      Da stimme ich dir voll und ganz zu 🙂 Danke für deinen Kommentar ❤️

  3. Gyver sagt:

    Mal wieder ein top Post! Werde das auch so in meine Morning Routine aufnehmen! Danke! ?

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