Wie du deine Energie schützen kannst – 16 direkt anwendbare Tipps

Vor Kurzem habe ich auf einer Messe gearbeitet. Das mache ich hin und wieder, um mir zusätzliches Geld dazuzuverdienen. Diesmal waren es zwei Wochenendtage für jeweils zehn Stunden. In diesen zwei Tagen war ich konstant von vielen fremden Menschen umgeben und dabei den unterschiedlichsten Launen und Energien ausgesetzt.

Wenn du so wie ich zur Sorte der von mir liebevoll ernannten „Sensibelchen“ gehörst und dich zum Beispiel schnell von großen Menschenmengen und dem Kontakt mit Fremden überfordert oder ausgelaugt fühlst, dann möchte dir dieser Artikel unbedingt dabei helfen, deine wertvolle Energie ab sofort besser zu schützen.

Doch zuerst will ich erklären, warum mir dieses Thema am Herzen liegt.

Schon als Kind musste ich mir Sätze wie „Sei doch nicht immer so empfindlich!“ oder „Ich weiß gar nicht, was du hast.“ ständig anhören. Ich bin sehr emotional und habe eine empfindliche Wahrnehmung, wodurch ich mich oft schneller als andere von Reizen überflutet fühle. Bereits kleine Probleme oder chaotische Abläufe können mich in unruhigen Momenten, in denen ich nicht ausgeglichen bin, überfordern.

Ich erinnere mich noch gut an meine Grundschulzeit. Bis zur vierten Klasse bekamen wir Sozialnoten. Ganz besonders im Kopf geblieben ist mir der Punkt „Belastbarkeit“, in dem ich immer eine 4 hatte. Ich muss wohl zugeben, dass meine Lehrer mich damals schon ganz gut eingeschätzt haben… 😉

Erst in den letzten Wochen und Monaten habe ich verstanden, dass ich ein besonders sensitiver, hoch sensibler Mensch bin.

Bei mir ist es ganz einfach so, dass ich mehr Zeit und Ruhe brauche, um Eindrücke zu verarbeiten.

Zum Beispiel schlafe ich nach Messen oder Partys, bei denen ich mit vielen Menschen geredet habe, besonders schlecht. Mein Gehirn sammelt sehr viele Reize und kommt mit deren Verwertung gar nicht richtig hinterher.

Wenn man den liebevollen Gedanken zulässt, dass man deswegen nicht unnormal oder schwierig ist, sondern sich einfach seiner Sensibilität bewusst wird, entdeckt man ganz wunderbare Möglichkeiten, die eigene Energie besser zu schützen.

Ich habe seitdem verschiedene Wege gefunden, gut auf mich selbst zu achten. Diese möchte ich nun in Form von 16 direkt anwendbaren Tipps gerne an dich weitergeben. 🙂

Meine 16 Tipps, wie du deine Energie schützen kannst:

1. Werde dir bewusst darüber, dass du ein sensibler Mensch bist.

2. Liebe und akzeptiere diese Eigenschaft an dir.

3. Nimm dir ausreichend Zeit für dich. Plane regelmäßig eine Verabredung mit dir selbst und trage sie – wie jeden anderen Termin auch – in deinen Kalender ein. #metime

4. Versuche #metime vor allem nach anstrengenden, vollgepackten Tagen, einer Party oder einem besonderen Ereignis einzuplanen.

Wenn du kannst, halte dir den Tag danach frei, um dich wirklich zu erholen.

5. Schirme dich von Energiesaugern ab – also von Menschen, die eine negative Ausstrahlung haben oder bei denen du merkst, dass sie dir zu viel eigene Energie ziehen.

Menschen wie du und ich haben eine besondere Aura: wir strahlen, sind positiv, freundlich und von innen wie außen schön. Das bleibt anderen nicht verborgen, weshalb sie oft in deiner Nähe sein wollen, um etwas von deiner Energie abzubekommen. Sei dir dessen bewusst und schütze dich dagegen. Du kannst zum Beispiel überflüssigen Augenkontakt mit Fremden vermeiden und dich durch eine aufrechte, selbstsichere Körperhaltung (mit verschränkten Armen) von ihnen distanzieren.

Folgendes ist zur Zeit eines meiner größten Learnings:

Abgrenzung

Ich habe oft den Eindruck, mich nicht gut abgrenzen zu können. Wenn ich es versuche, fühle ich mich schlecht, weil meine Freunde, mein Partner oder meine Familie kurzzeitig auf der Strecke bleiben. Mein enormes Harmoniebedürfnis ist mir bei der Abgrenzung irgendwie im Weg. Ich sage lieber „Ja“ und trete zurück, anstatt einen Konflikt zu provozieren, dessen Nachhall ich dann lange mit mir herumschleppe.

Das liegt daran, dass empathische Menschen eine andere Herangehensweise an dieses Thema bevorzugen, als wir es von der Gesellschaft vorgelebt bekommen. Nein-Sagen soll für mich auf liebevolle Art und Weise geschehen, aus einem Akt der Selbstliebe heraus, doch für mein Gegenüber verständlich und nachvollziehbar. Wenn das nicht der Fall ist, bin ich oft unzufrieden und traurig, weil ich niemanden verletzen oder enttäuschen möchte – mich selbst jedoch auch nicht.

Ein Zitat, das ich hierzu im Netz gefunden habe, hilft (zumindest in Bezug auf Fremde):

„You can be a kind and loving person, while also making sure that no one takes advantage of you.“

„Du kannst eine freundliche und liebevolle Person sein, aber gleichzeitig sicherstellen, dass niemand einen Vorteil aus dir zieht.“

Kommen wir zu den eher spirituellen Methoden, …meine Lieblingshacks!

6. Zippe deine Aura zu

– wie einen Reißverschluss. Führe deinen Arm vor dem Körper von unten nach oben bis über den Kopf. So verschließt du deine Aura und bist nicht so empfänglich für Fremdenergien. 

7. Häng dir einen imaginären Superheldenmantel um!

Das mache ich tatsächlich ganz oft, auch wenn es erstmal bescheuert klingt. Mach eine Bewegung, als würdest du dir einen unsichtbaren Umhang überwerfen und stell dir dabei vor, wie dich dieser Umhang beschützt – vor den Gefahren oder Energien deines Umfelds.

8. Vertraue der heilenden Wirkung von Wasser

Wenn ich überreizt bin, trinke ich besonders viel. Wenn es dir schwerfällt, ausreichend zu trinken, kannst du dir zum Beispiel einen Timer auf dem Handy einrichten: pro Stunde ein großes Glas Wasser. Du kannst dir dabei vorstellen, wie du heilendes Quellwasser trinkst, das dich von innen heraus reinigt und alle negativen Gedanken und schlechten Energien wegschwemmt.

9. Konzentriere dich auf deinen Atem

Viel zu oft vergessen wir leider über den Tag hinweg, richtig zu atmen. Wir atmen dann entweder gar nicht, oder viel zu flach. Allein durch bewusstes Ein- und Ausatmen können wir uns aber selber hervorragend beruhigen und wieder klare Gedanken fassen. Versuche mal, deine Aufmerksamkeit immer wieder am Tag zurück zu deiner Atmung zu bringen. Auch hierbei kann ein Timer helfen! 🙂

10. Meditation & Stille

Den größten Unterschied auf meine Wahrnehmung und mein Wohlbefinden hat bisher definitiv die Meditation für mich gemacht. Ich habe sie in meine tägliche Morgenroutine eingebaut und möchte seitdem nie wieder darauf verzichten.

Zu meditieren hilft mir dabei, körperlich, geistig und seelisch zu entspannen, eine Auszeit von der täglichen Reizüberflutung zu nehmen und einen Moment ganz für mich bewusst zu erleben.

Meine Morgenmeditation ist ein wesentlicher Bestandteil meines Lebens geworden, wofür ich zutiefst dankbar und glücklich bin.

11. Bring Ordnung in dein Zuhause

Unser Zuhause ist unser Rückzugs- und Wohlfühlort. Hier können wir vollkommen loslassen und entspannen. Dabei merke ich immer wieder, wie sehr es mir hilft, in einer aufgeräumten Wohnung zu leben.

Ich habe das Gefühl, dass auch meine Gedanken einen ruhigen, aufgeräumten Raum brauchen, um klar und strukturiert zu sein und um nicht von äußerem Chaos beeinflusst zu werden. Ordnung und Sauberkeit sind mir deshalb sehr wichtig und schenken mir ein Gefühl von Entspannung, Kraft, und die Möglichkeit, meine „Energietanks“ aufzuladen.

12. Sing it out loud!

Wenn mir die Decke auf den Kopf fällt, ich das Bedürfnis habe zu weinen oder aber auch, wenn ich unfassbar glücklich bin, liebe ich es zu singen. Ich bin bestimmt nicht die nächste Christina Aguilera und ich möchte auch niemandem meine Gesangskünste aufdrängen, aber manchmal brauche ich es, beim Autofahren oder allein Zuhause in der Wohnung lautstark meine Lieblingslieder mitzusingen.

Danach geht es mir fast immer besser (oder NOCH besser!) und der vorherige Druck ist von mir abgefallen.

Hier meine Song-Empfehlungen für verschiedene Stimmungslagen:

  • „Fighter“ von Christina Aguilera bei akuten Wutanfällen oder leichtem Aggressionspotenzial
  • „Listen“ von Beyoncé für einen sofortigen Rausschrei-Effekt
  • „When You’re Gone“ von Avril Lavigne, wenn du einfach mal weinen möchtest.

13. Twerk it!

Wenn singen eher nicht zu deiner Lieblingsbeschäftigung gehört, kannst du es natürlich auch mit tanzen probieren. Ich möchte dir sogar einen ganz bestimmten Tanz ans Herz legen – völlig egal, wie gut oder schlecht (oder auch gar nicht) du ihn beherrschst: Twerking. 

Hierbei denken viele direkt an eine stark sexualisierte, fast schon „billige“ Bewegung, die man überwiegend aus eher frauenfeindlichen Musikvideos kennt. Fakt ist aber, dass besonders in unserer Hüfte sehr viele angestaute Energien sitzen, die beim Twerken gelockert und freigesetzt werden können.

Solange du dir zu Hause ein bisschen Platz und Privatsphäre verschaffen kannst, rate ich dir dazu, es auf jeden Fall auszuprobieren! Ich garantiere dir, du wirst dich danach von Energie durchflutet fühlen – vorausgesetzt du tanzt ohne Leistungsanspruch und stattdessen aus dem Herzen und der Freude heraus.

14. Vermeide Filme oder Bücher, in denen Gewalt vorkommt.

Gerade für hochsensible Menschen kann es zutiefst verstörend sein, Filmszenen anzuschauen, in denen brutale Gewalt gezeigt wird. Sie haben dann das Gefühl, den Schmerz und die Angst der gezeigten Person selbst fühlen zu können. Man glaubt gar nicht, welchen Einfluss solche Bilder auch auf unser Unterbewusstsein haben. Deshalb kann ich nur empfehlen, solche Dinge den nervlich stärkeren Personen zu überlassen.

15. Schritt für Schritt zum Minimalismus

Geldsorgen, Zeitmangel, Fremdbestimmung und Schnelllebigkeit sind nur ein paar typische Probleme unserer Konsumgesellschaft.

Wie wär’s denn mal mit: weniger statt mehr, langsam statt schnell, leise statt laut, offline statt online, bewusst statt unbewusst, langfristiges Glück statt kurzfristiger Spaß?

Übermäßiger Konsum ist oft ein Ausdruck von innerer Leere. Ein minimalistisches Leben hingegen bedeutet für mich mehr Erfüllung und Zufriedenheit, weil Materielles weniger im Mittelpunkt steht. Stattdessen geht es um andere Menschen, die Umwelt, die eigene Gesundheit, persönliche Ziele und Leidenschaften.

16. Lerne, Dinge auch mal für eine Weile unerledigt zu lassen.

Für Perfektionisten, die wir Hochsensible zumeist sind, ist das eine echte Herausforderung. Ich spreche hier aus Erfahrung. Manchmal sind meine To Do-Listen länger als die Zeit, die ich zur Verfügung habe. Und am Ende des Tages bin ich hart und ungerecht zu mir selbst, weil ich nicht alles geschafft habe.

Das ist nichts als selbstgemachter Stress und damit ist jetzt Schluss!

Wenn du und ich ab heute unseren Tag planen, gehen wir lieber direkt davon aus, dass wir mehr Zeit für Dinge brauchen werden, als wir denken. Wir machen lieber eine Sache richtig, als mehrere nur fast. Und wenn wir mal etwas liegen lassen müssen, verschieben wir es ganz einfach auf einen passenderen Moment – und sind trotzdem liebevoll mit uns. ♡

Ich hoffe, dass ich dir mit diesem Beitrag ein paar nützliche Tipps an die Hand geben konnte, mit denen du es schaffst, deine wertvolle Energie in Zukunft besser zu schützen.

Bitte verurteile dich niemals dafür, ein sensitiver Mensch zu sein. Emotionalität, Mitgefühl und Empfindungsvermögen sind Gaben und du darfst viel eher stolz darauf sein. Auch ich werde manchmal dafür belächelt, mehr Ruhe und Auszeit zu brauchen als andere… Aber ich weiß, dass ich für mich selbst und andere viel wertvoller bin, wenn meine Batterien aufgeladen sind und meine Aura leuchtet.

Deshalb: Be proud, trust yourself and take responsibility! You are smart, you are blessed, you can do ANYTHING! 

Photo by Samuel Groesch

Deine Alica

10 Kommentare

  1. Mrs.Crabs sagt:

    I LOVE IT . On point as always! Choose wisely how you spend your time and who you give your energy to. ❤️ Love you.

    1. Alica Preetz sagt:

      Danke, Babygirl! LOVE YOU TOO ❤️

  2. Antonio sagt:

    Hallo Alica,
    ich bin immer wieder beeindruckt wie feinfühlig und genau und offen du private Dinge in deinem Blog verständlich und nachvollziehbar für deine Leser schreibst. Diese Art der Begabung habe ich leider nicht. Ich würde gerne Deine Musikliste um einen Song erweitern wollen, welcher mich immer aus meinem Trübsal, aus dem nachdenklich und unsicherem, in eine positive Stimmung versetzt. Beyoncé „Single Lady“ Es dauert genau 10 Sekunden und ich habe Rhythmusbewegung und gute Laune im Kopf.
    Hör mal rein. Hat das bei Dir den gleichen Effekt?
    Ich freu mich auf Deinen nächsten Blog.
    un beso fuerte guapa.

    1. Alica Preetz sagt:

      Lieber Antonio,
      vielen Dank für deinen Kommentar ❤️ Deine Worte motivieren mich sehr, genau so weiterzumachen. Auch ich habe eben manchmal Zweifel, ob das, was ich so schreibe, Anklang findet. Umso schöner, dass du sogar noch eine Ergänzung zu meiner Playlist hast! Den Song kenne ich natürlich – ich bin ein großer Beyoncé-Fan und dieser Klassiker darf nicht fehlen, da hast du Recht. 🙂
      Ich freue mich mindestens genauso doll auf deinen nächsten Kommentar!
      Hab einen schönen, ruhigen Abend! X, Alica

  3. Lisa sagt:

    Liebe Alica, super Beitrag, bin froh, dass ich über Kiki zu Dir gefunden habe ?. Dein Blogbeitrag ist richtig gut und fantastisch strukturiert. Persönlich lese ich lieber, als mir Podcasts anzuhören, aber es gibt ganz wenige hervorragende Blogs. Deiner gehört dazu und die Texte zu lesen wird nun zur Wohlfühlzeit für mich. Da ich ähnlich hochsensibel bin, noch ein Tipp: Mir helfen unterwegs im öffentlichen Verkehr, gerade auch auf Flügen NoiceCancelling Kopfhörer extrem gut. Hast Du vermutlich eh schon, für mich war das kürzlich eine Offenbarung. Viel Erfolg wünsche ich Dir, Du bist großartig und Dein Blog zeigt Deine hohe „Schwingung“. Alles Liebe, Lisa

    1. Alica Preetz sagt:

      Liebe Lisa, ich freue mich so sehr über deinen Kommentar! Tausend Dank ???? Die Idee mit den NoiseCancelling Kopfhörern ist tatsächlich mega – ich habe auch schon darüber nachgedacht mir welche zu kaufen, aber habe es bisher noch nicht gemacht ? Ich bin sehr dankbar in dir eine neue Leserin gefunden zu haben und hoffe, dass dir auch meine zukünftigen Artikel so gut gefallen ??? Alles Liebe, deine Alica

  4. Silke sagt:

    Liebste Alica. Jeder deiner Artikel ist eine Bereicherung für mich! Mit einer über doppelt so langen Lebenserfahrung gegenüber deiner mag das erstaunlich klingen. Manches im Leben kann man jedoch rational nicht erklären und ich bin einfach dankbar, dass Du „Sensibelchen“ in unser Leben getreten bist. Ich hoffe und wünsche, dass auch Du Dich von diesen, sich daraus ergebenden Energien bereichert fühlst?
    Namaste, Deine Silke

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