Minimalismus: Meine Tipps für mehr Leichtigkeit im Leben

Unsere Epoche ist geprägt von Schnelllebigkeit, Überfluss, ständiger Erreichbarkeit und Stress. Manchmal sehne ich mich nach einer Möglichkeit, die Zeit kurz anzuhalten, um besondere Momente etwas länger genießen zu können, bevor sie mit einem Wimpernschlag vorbei sind.

Ich habe es mir zur Aufgabe gemacht, bewusst durch mein Leben zu gehen. Mit jedem Tag möchte ich auch ein bisschen minimalistischer werden. Alles Unwesentliche Stück für Stück „aussortieren“, weil ich glaube: Das Glück liegt in der Einfachheit.

Deshalb habe ich einige Tipps und Ideen für uns gesammelt, mit denen wir ab jetzt etwas mehr Leichtigkeit und Einfachheit in unser Leben bringen können.  

1. Kaufe nur Dinge, die du brauchst

Ein vollgestopfter Kleiderschrank hat noch keinen dauerhaft glücklich gemacht und eine zugestellte Wohnung ist einengend und furchtbar. Je weniger wir besitzen, desto mehr Platz (und Geld) haben wir. Wenn du etwas kaufen möchtest, auf das du eigentlich auch gut verzichten könntest, schlafe ein paar Nächte drüber. Dann wirst du wissen, ob es wirklich sein muss oder nicht.

2. Miste deinen Kleiderschrank sowie Schuhe, Jacken und Taschen aus

Sortiere alles aus, was du seit über einem Jahr nicht mehr getragen hast. Für gut Erhaltenes bekommst du bei Kleiderkreisel oder eBay noch Geld. Alles, was du nicht mehr verkaufen kannst (oder dir das Fotografieren und Einstellen zu aufwendig ist) wird entweder an soziale Einrichtungen und Kleidersammlungen gespendet oder an Freunde verschenkt.

3. …Badezimmer nicht vergessen!

Warum kommen wir im Urlaub mit einem Kulturbeutel zurecht, horten aber in unserem Badezimmer zu Hause Kosmetika, als würden wir eine Drogerie eröffnen wollen? Auch hierbei lohnt es sich, alles einmal genauer unter die Lupe zu nehmen und zu entsorgen, was wir nicht (mehr) brauchen.

4. Dein Style darf EINFACH (und wunderbar) sein

Kleidungstechnisch setze ich fast immer auf Basics und pimpe diese mit Accessoires auf. So habe ich vor allem Teile in meinem Schrank, die leicht kombinierbar sind. In der kalten Jahreszeit kann das zum Beispiel eine Jeans mit grauem Pulli und Boots sein, dazu ein schöner Schal und eine Jacke, die den Look aufwertet. Im Sommer liebe ich blaue Hotpants mit weißem T-Shirt und dazu ein paar Ketten und bunte Armbänder.

5. Nutze die Vorteile des digitalen Zeitalters

Bücher lese ich schon lange nur noch auf meinem Kindle oder über die „Bücher“-App des iPhones. Das spart nicht nur Platz und Gewicht im Koffer, wenn man in den Urlaub fährt, sondern auch Raum in der Wohnung. Texte, die ich für die Uni lese, lade ich mir als PDF runter und kann darin genauso markieren und Notizen machen wie mit dem Stift auf Papier. Nebenbei tut man sogar etwas Gutes für die Umwelt, weil weniger Bäume gefällt werden müssen.

6. Achtsamkeit beim Essen

Wenn ich dir nur einen Tipp geben dürfte, wie du ab sofort mehr Achtsamkeit in dein Leben bringen kannst, würde ich sagen: Fang beim Essen an. Iss langsam, genieße, und konzentriere dich darauf. Schreib keine E-Mails dabei, schalte den Fernseher aus und lies auch keine Zeitung. All das ist Ablenkung. Wenn du mich morgens beim Frühstücken sehen könntest, würdest du sicher schmunzeln: Ich sitze in Stille, esse meinen Porridge mit einem Teelöffel (damit er nicht so schnell weg ist), nehme den Geruch wahr und kaue langsam mit geschlossenen Augen.

Es ist ein solches Privileg, dass wir alle genug Essen zur Verfügung haben und das sollten wir feiern, indem wir es achten und schätzen.

7. Weniger Reizüberflutung

Wenn wir immer alles anschauen und beantworten würden, was täglich versucht, unsere Aufmerksamkeit zu bekommen, könnten wir daraus einen Fulltime Job machen.

  • Melde dich von jedem Newsletter ab, den du bekommst, aber schon lange nicht mehr liest.
  • Lösche alle Apps und Computerprogramme, die du nicht mehr verwendest (und eigentlich gar nicht brauchst).
  • Schalte ab und zu mal auf Flugmodus.
  • Schau am Morgen nicht als erstes aufs Handy, sondern nimm dir einen Moment für dich, um dankbar und bewusst im neuen Tag anzukommen, bevor du der Außenwelt erlaubst, auf dich einzuprasseln.

8. Lass deine Gedanken frei

Wenn du manchmal das Gefühl hast, nicht klar denken zu können, weil alles zu viel wird, nimm dir einen Stift und schreibe auf, was dir durch den Kopf geht. Ohne es zu bewerten oder dabei auf die Rechtschreibung und Grammatik zu achten.

Dieses Drauflosschreiben ist ein mentaler Reinigungsprozess, bei dem du all deine Gedanken auf’s Blatt ausschütten kannst. Ich fühle mich hinterher jedes Mal befreit. Ganz oft weiß ich danach auch wieder, was zu tun ist, weil sich mein Gedankenkarussell beruhigt hat. Die Übung ist auch sehr gut, wenn du mal keine Antwort auf eine schwierige Frage hast.

9. Verlasse Deinen Schreibtisch aufgeräumt

– sowohl bei der Arbeit als auch zu Hause. Wenn du dich das nächste Mal dransetzt, startest du mit einem ganz anderen, frischen Gefühl.

10. Schaff‘ Platz in deinem Kalender

Ich möchte bewusst mit meiner Energie umgehen und nur so viel in meinen Tag lassen, wie ich auch in der Lage bin, zu bewältigen. Deshalb nehme ich mir nie mehr als 2 bis maximal 3 Termine vor. 

Zum Beispiel morgens Sport und danach Schreiben für meinen Blog. Früher hätte ich mich abends noch mit einer Freundin zum Essen getroffen und wäre spät und völlig überreizt nach Hause gekommen.

Ich habe gemerkt, dass es mir nicht gut tut und (auch der anderen Person) keine Freude macht, weil ich nicht bewusst anwesend sein, zuhören und gleichzeitig gute Energie in den Moment bringen kann. Es ist für mich wichtiger geworden, das was ich tue, mit meiner vollen Aufmerksamkeit zu tun. Im Hier und Jetzt zu sein. Das geht nur, wenn ich aufhöre, 10 verschiedene Dinge gleichzeitig zu machen und 5 Termine auf einen Tag zu legen.

11. „Nein“ sagen: Deine Energie ist deine wertvollste Währung

Du musst nicht jede Verabredung zusagen, alle Nachrichten in fünf Minuten beantwortet haben, wissen, was heute auf Instagram gepostet wurde oder jemandem einen Gefallen tun, der dich schon beim Gedanken daran deine gute Laune kostet.

Sag auch mal „Nein“. Sei dir bewusst, dass deine Energie deine wertvollste Währung ist. So wie du wahrscheinlich auch dein Geld nicht achtlos umherschmeißt und jedem etwas davon abgibst, solltest du auch deine Energie nicht einfach so zur Verfügung stellen.

12. „No gifts, please!“

Deine Geburtstagsgäste kannst du bitten, dir keine Geschenke mitzubringen und stattdessen zum Beispiel eine Dose aufstellen, in die jeder Geld legen kann, der möchte.

13. Hör auf, dich selber klein zu halten

Erlaube dir, dich von begrenzenden Gedanken zu befreien. Betrachte dich selbst durch liebevolle Augen und akzeptiere nicht länger, wenn dein Kopf dir etwas Schlechtes über dich sagen will.

Schau öfter darauf, was du bereits alles in deinem Leben erschaffen hast, anstatt zu viel darüber nachzudenken, was du noch besser machen musst. Du darfst stolz auf dich sein!

14. Wachstum braucht Raum

Wenn es etwas gibt, das dir die Luft zum Atmen nimmt, überlege, wie du es loslassen oder eingrenzen kannst. Versuche mehr Raum zu schaffen für das, wovon du in deinem Leben mehr haben möchtest.

Unsere Visionen können erst dann in unser Leben treten, wenn wir Raum für sie geschaffen haben, in dem sie sich manifestieren können. 

Fokussiere dich darauf, mehr positive Gedanken zu denken, mehr nach Lösungen zu suchen, statt über Probleme zu klagen, mehr Möglichkeiten statt Schwierigkeiten zu sehen und mehr Vertrauen statt Angst zu haben.

Fülle umgibt uns zu jeder Zeit! Nimm Fülle wahr, statt Mangel an etwas, das dir noch fehlen könnte.

15. Do it YOUR way

Auch das bedeutet für mich Minimalismus: Zu erkennen, was zu dir und zu deinem Leben gehört, und was nicht. Bleib dir selbst treu, sei authentisch und sag „nein“ zu allem, was nicht im Einklang mit dir oder deinen Werten ist.

Du musst nicht allem erlauben, Teil deines Lebens zu sein. Folge deinem eigenen Weg. Auch wenn du zweifelst: dein Herz kennt die Antwort. Oft wollen wir nicht hinhören, aber genau dann verlaufen wir uns…

“We often feel tired, not because we’ve done too much, but because we’ve done too little of what sparks a light in us.” (Alexander Den Heijer)

Minimalismus ist ein Prozess. Genauso wie gesunde Ernährung, körperliche Fitness und eigentlich alles, mit dem wir eine Veränderung bewirken wollen. Deshalb ist es wichtig, zuerst mit einer Sache anzufangen und nach und nach in dein „neues Ich“ hineinzuwachsen.

Ich hoffe, dass ich dir mit diesem Beitrag wieder ein paar inspirierende Impulse geben konnte, die dir helfen, mehr Leichtigkeit und Minimalismus in dein Leben zu bringen. 🙂

„Weniger ist mehr. Langsam ist das neue Schnell. Mach’s einfach – im doppelten Sinne.“ (Christof Herrmann, einfachbewusst.de)

Photos by Samuel Groesch

Deine Alica

Dieser Artikel ist inspiriert von dem wunderbaren Blog Einfach Bewusst von Christof Herrmann.  

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8 Kommentare

  1. Mrs,Crabs. sagt:

    Danke für diesen wundervollen Beitrag. Ich stimme mit deinen Aussagen vollkommen überein und es ist immer wieder ein magisches Gefühl, das du einem als Leserin schenkst, indem du diese kostbaren Worte in ein Gesamtpaket verpackst – Fast so wie ein Geschenk auf das man sich freut zu öffnen und das hinterher keinen Platz im Schrank einnimmt 😉
    I love you ❤️

    1. Alica Preetz sagt:

      Danke für deinen Kommentar ❤️ Das schlaue Wortspiel am Ende gefällt mir! ? I love you TOO

  2. Manfred Rellecke sagt:

    Gute Tipps!

  3. Angelina sagt:

    Eine gesunde und ausgewogene Ernahrung muss kein Hexenwerk sein: Setze deinen Fokus auf echte, unverpackte Nahrungsmittel. Ich schreibe mir gerne am Wochenende einen Essplan und eine Einkaufsliste fur die kommende Woche und muss mir dann keine Gedanken mehr um mein Essen machen. Wenn ich wenig Zeit habe, plane ich einfach zuzubereitende Gerichte ein.

  4. Volkmar Kraska sagt:

    Deine 15 Tipps für mehr Leichtigkeit und Minimalismus kann ich voll unterschreiben. Dass du davon mit 21 schon überzeugt bist – Chapeau!
    Ich bin jetzt 72 – 1967 war mit 20 mein erstes gesellschaftskritisches Coming-Out mit der Ablehnung aller Konventionen. Zwischenzeitlich bin ich im Establishment einmal mehr versunken – Ursache der Job als Werber. Später habe ich mich als Profi-Koch für Slowfood und Foodwatch engagiert. Konsequent lebe nach minimalistischen und entschleunigten Prinzipien wieder erst seit 25 Jahren. Damals war es sehr schwer, gegen den Mainstream zu kämpfen. In unserer heutigen emanzipierten und polarisierten Gesellschaft ist das natürlich viel einfacher.

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